Kneipp-Verein RheinPfalz
Wir bringen Bewegung in Ihr Leben

Pfarrer Kneipp empfiehlt viele Heilpflanzen, weil sie gesund erhalten und aufkommende Krankheiten schon früh "im Keim" ersticken. Regelmäßig verwendet und früh eingesetzt können sie lindern, sie ersetzen bei schweren Erkrankungen nicht die Konsultation eines Heilpraktikers oder Arztes.
(Fotos und Texte: Ilse Nasser)




Vogelmiere

Heilpflanze  im Monat Dezember

Die Vogelmiere wird von vielen als Unkraut betrachtet; in der Volksmedizin gilt sie jedoch als Heilkraut. Sie blüht zwar fast das ganze Jahr über, zählt aber auch zu den Winterkräutern. Die Vogelmiere ist ein Bodendecker und hat kleine sternförmige weiße Blüten.
Die Pflanze enthält viel Vitamin A, C und eine Menge Mineralstoffe, vor allem Eisen, außerdem u.a. Kalium, Phosphor, Kupfer, Kieselsäure und ätherische Öle. Sie enthält dreimal mehr Vitamin C und viermal mehr Eisen als Feldsalat.
Als Tee kann die Vogelmiere bei Atemwegs- und Blaseninfekten helfen, da sie schleimlösend und harntreibend ist.
Zu einer Paste zerdrückt, als Salbe oder als Teeumschläge lindert sie Juckreiz, auch bei Insektenstichen, und wirkt kühlend und entzündungshemmend bei Schürfwunden, Entzündungen  und Hautirritationen.
Ihre Blätter und Blüten sind geeignet für Wildkräutersalate oder als Zusatz in Quark und Aufstrichen.
Wie der Name schon sagt, wird die Vogelmiere auch gern von Vögeln gefressen; diese bevorzugen vor allem die halbreifen Kapseln der Samen.





Ringelblume (Calendula)
Heilpflanze im Monat November


Die Blütenköpfchen und Blätter der Ringelblume enthalten u.a. ätherische Öle, Harze, Flavonoide (z.B. Quercetin-Glycoside) und den Bitterstoff Calendulen. Sie wirkt krampflösend, antiseptisch,  schmerzstillend und abschwellend. Als Tee ist sie hilfreich bei Leber- und Gallenproblemen; bei empfindlichem und gereiztem Magen kann man dem Tee Tausendgüldenkraut zufügen.
Ringelblumensalbe findet vor allem Verwendung bei schlecht heilenden Wunden, Verbrennungen, Quetschungen und auch bei trockener Haut. Menschen mit empfindlicher Haut können allerdings mit Hautreizungen reagieren.





Roter Sonnenhut (Echinacea)
Heilpflanze im Monat  Oktober

Der Sonnenhut stammt ursprünglich aus Nordamerika und blüht von Mai bis Oktober.
Er enthält u.a. ätherische Öle, Harze, Glykoside, Inulin und viel Vitamin C und wirkt entzündungshemmend und antiseptisch.
Es können alle Pflanzenteile verarbeitet werden, auch der Wurzelstock. Als Tee, Tabletten oder Tropfen stärkt der Sonnenhut das Immunsystem und beugt Erkältungen und grippalen Infekten vor. Man sollte die Produkte allerdings nicht länger als zwei Wochen einnehmen; bei Autoimmunerkrankungen ist der Sonnenhut nicht empfehlenswert.
Als Salbe verwendet hilft die Pflanze bei gereizter Haut und schlecht heilenden Wunden, z.B. nach Wundliegen.





Königskerze
Heilpflanze im Monat September


Die Königskerze blüht von Juni bis September und hat mit vielen gelben Blüten besetzte Stängel. Die Großblütige Königskerze kann bis zu 2 m hoch werden.
Sie enthält Schleimstoffe, Zucker und Triterpensaponine und wirkt entzündungshemmend, schleimlösend und auch antibakteriell.
Der Tee aus Blüten und Blättern hilft durch die enthaltenen Schleimstoffe bei Halsschmerzen und trockenem Reizhusten beruhigend und lindert auch Magen-Darm-Erkrankungen.
Königskerzen-Öl wird bei Ohrenschmerzen, aber auch bei Ekzemen (gegen Juckreiz) und leichten Verbrennungen (gegen Narbenbildung) eingesetzt. Als Massageöl angewandt kann es auch bei Nervenschmerzen helfen.
Die Blüten sind geeignet für Süßspeisen, Wildkräuterlimonaden, Kräuterliköre und Hustensirup. Mit den Blättern kann man schmackhafte Wildkräutersalate zubereiten.





Lavendel

Heilpflanze im Monat August


Der Lavendel kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und hat violette Blüten.
Er enthält Harze, Gerbstoffe, ätherische Öle und Vitamin A, C, Beta-Carotin, B2, B3 und außerdem Biotin und Zink.
Die blühenden Spross-Spitzen werden als Öl oder Tee verwendet.
Lavendeltee wirkt beruhigend, stimmungsaufhellend,  krampflösend, hustenstillend und auch schlaffördernd. Lavendelöl wird auch als Badezusatz oder für Massagen gegen rheumatische Beschwerden eingesetzt.
Die getrockneten Blüten kann man außerdem mediterranen Gewürzmischungen zufügen oder als aromatischen Duft in kleine Baumwollsäckchen füllen.

Salbei

Heilpflanze im Monat Juli

Der echte Salbei ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet und hat violette Blüten.
Die Blätter enthalten ätherische Öle, z.B. Thujon, Cineol und Kampfer, außerdem Saponine, Gerbstoffe und an Vitaminen vor allem Vitamin C und B3.
Salbeitee wirkt schleimlösend bei Husten, fördert die Verdauung und hilft auch bei Zahnfleischentzündungen. Bei Halsschmerzen haben sich Salbeibonbons bewährt.
Salbeiblätter werden häufig zum Würzen verwendet und machen Speisen leichter verdaulich.

Johanniskraut

Heilpflanze im Monat Juni

Das Johanniskraut erkennt man an seinen großen gelben Blüten in reichhaltigen Dolden.
Es enthält Gerbstoffe, ätherisches Öl, Flavonoide und den roten Farbstoff Hypericin und fördert außerdem die Bildung von Vitamin D in der Haut.
Als Tee hilft Johanniskraut gegen Nervosität, Unruhe und krampfartige Verdauungsstörungen.
Das Rotöl wird bei Wunden, Verstauchungen und Gelenkschmerzen angewandt.

Schafgarbe


Heilpflanze im Monat Mai


Die Schafgarbe hat kleine weiße Blüten in großen Dolden.
Das blühende Kraut enthält blaues ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, außerdem Vitamin E, Eisen, Kupfer, Mangan und Kalium.
Schafgarbentee wirkt blutreinigend, beruhigend, entzündungshemmend und krampflösend und hilft bei Magen-Darm-Problemen, Blähungen und Appetitlosigkeit. Es sollten aber nicht mehr als 3 Tassen täglich und nicht länger als 4 Wochen getrunken werden.
Schafgarben-Salbe ist auch gut für die Wundheilung und bei Ekzemen und Akne.
Die Schafgarbe kann auch Kräuterlikören und Aperitifs zugesetzt werden.

Rosmarin

Heilpflanze im Monat April

Rosmarin kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist immergrün und hat nadelförmige Blätter und kleine blau- violette Blüten.
Die Pflanze enthält hauptsächlich ätherische Öle, Bitter- stoffe, Gerbstoffe und Harze.
Rosmarin wirkt appetitanregend, krampflösend, muskel-entspannend und fördert die Verdauung. Es hilft auch gegen Erschöpfung und kann stimmungsaufhellend wirken.
In der Küche verfeinert Rosmarin Fleisch- und Fischgerichte und kann auch für die Herstellung von Kräuteressig, Tees und als Badezusatz verwendet werden.


Löwenzahn

Heilpflanze im Monat März



Der Löwenzahn (Pusteblume) hat intensiv gelb gefärbte Blüten und blüht hauptsächlich von März bis August.
Er enthält Vitamin C, Provitamin A, Vitamin K, Magnesium, Phosphor und Kalium, außerdem Bitterstoffe und Gerbstoffe.
Seine Blätter, Blüten und Wurzeln können als Salat gegessen oder auch als Tee getrunken werden.
Löwenzahn wirkt blutreinigend, anregend auf die Verdauungsorgane, galletreibend und harntreibend und ist als Frühjahrskur geeignet.

Brennnessel

Heilpflanze im Monat Februar


Die grünen Blätter der Brennnessel sind herzförmig mit gezackten Rändern; die Blüten sind im Gegensatz zu den Blüten der Taubnessel klein und unscheinbar.
Brennnesseln enthalten Vitamin A und C sowie eine Menge Mineralstoffe und Spurenelemente.
Als Tee oder frischer Preßsaft wirkt die Pflanze harntreibend, blutreinigend und stärkt das Immunsystem.
Brennnessel-Produkte sind besonders als Frühjahrskur geeignet.


Hagebutte

Heilpflanze im Monat Januar



Die Hagebutte entwickelt sich als Frucht aus der Heckenrose oder Hundsrose.
Sie enthält B-Vitamine , Provitamin A und sehr viel Vitamin C (verbessert die Eisenaufnahme), außerdem Kalium, Kalzium und Magnesium.
Die Hagebutte wird hauptsächlich zu Tee, Marmelade, aber auch zu Hagebuttenpulver verarbeitet.
Der Tee wirkt immunstimulierend, leicht harntreibend, blutdrucksenkend, hilft bei Frühjahrsmüdigkeit  und kann die Rekonvaleszenz nach Krankheiten unterstützen.
Hagebuttenpulver kann u.a. auch bei Gelenkbeschwerden und chronischen Schmerzen helfen.
Magenempfindliche mit Neigung zu Sodbrennen sollten Hagebuttentee besser vermischt mit anderen Teesorten trinken.